Bikepacking

BIKEPACKING EVENTS - ALLES WAS DU ZUM EINSTIEG WISSEN MUSST

Selbst organisiertes Bikepacking alleine oder in der Gruppe macht Spaß. Ob übers Wochenende ein Overnighter mit "Einkehr" in einer Waldhütte mit Kumpels und Kumpelinen oder als Solofahrt quer durch Europa. Mittlerweile gibt es aber auch zahlreiche organisierte Bikepacking-Events nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Bevor du auf die Suche nach einem geeigneten Event gehst, solltest du über deine grundsätzlichen Ziele und die Rahmenbedingungen nachdenken. 

VON OUTDOO AM 30.05.2022

Folgende Faktoren gilt es zu bedenken:

  • Länge der Strecke
  • Untergrund
  • Art des Rades
  • Ride oder Race
  • Un(Supported) 
  • Ausrüstung

Länge der Strecke
Bikepacking Events gibt es auf Strecken von wenigen hundert bis vielen tausend Kilometer. Es empfiehlt sich, mit kürzeren Strecken zu beginnen und zunächst Erfahrung mit Mehrtagestouren zu sammeln. Denn es ist etwas anderes, ob du einmal 100 km am Wochenende fährst, oder ob du dies einige Tage nacheinander tun musst und dein Körper zwischendurch nur kurz regenerieren kann. Von längeren Tagesdistanzen ganz abgesehen.
Wichtig ist, daß du dich nicht überschätzt. Das Radfahren mit Gepäck ist definitiv um einiges anstrengender als ohne. 

Tip: Nimm dir bei deinen ersten Bikepacking Abenteuern als Tagesleistung anfangs nicht mehr als 70% deiner üblichen Tagesstrecken vor. So erreichst du dein Ziel entspannt und hast Freude am Sport.

Hier findest du Übersichten über Bikepacking Events weltweit:

www.bikepacking.com
www.apidura.com/bikepacking-events

WELCHES RAD DU BENUTZT IST ABHÄNGIG VOM CHARAKTER DER STRECKE

Untergrund 
Von Bedeutung ist auch die Art des Untergrundes. Es gibt reine Straßen- und auch reine Gelände-Events. In den letzten  Jahren sind aufgrund der Beliebtheit der Gravelbikes aber auch viele Mixed-terrain Veranstaltungen hinzugekommen, die Asphalt und Gelände mischen. Für was du dich entscheidest, hängt von deiner Vorliebe, deinem Rad, aber auch von deinem Können ab. 

Tip: Wer zum ersten Mal ins Gelände geht, sollte dies nicht gleich mit Gepäck am Rad tun. Die Gefahr zu stürzen und sich dadurch die Freude am Radfahren zu nehmen besteht immer. Wer sich aber schon einige Zeit sicher im Gelände bewegt, kann sich dies dann auch mit Gepäck trauen.

Rad
Welches Rad du benutzt, ist natürlich abhängig vom Charakter der Strecke. Aber auch die Veranstalter machen gelegentlich Vorgaben und deklarieren ihre Veranstaltung z.b. als Mountainbike Event oder Gravelride.
Gibt es zur Art des Rades keine Vorgaben und du bist unsicher, welches Rad du benutzen sollst, dann schau dir z.B. Bilder und Berichte der letzten Austragung an. So kannst du erkennen, welche Räder die Teilnehmer damals benutzt haben und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.

Tip: Oft ist die Breite der Reifen ein Thema. Selbst bei reinen Straßenveranstaltungen kann es wichtig sein, mit breiteren Reifen (25 - 28) unterwegs zu sein. Dann nämlich, wenn es über rauhes Pflaster oder auch mal über eine kurze Schotterstrecke geht. Dies ist z.b. oft in Frankreich, Benelux und im Alpenraum der Fall. Der Veranstalter wird in der Regel dazu Angaben machen.

Ride oder Race
Rides haben oft einen geselligen Charakter und sind nicht ganz so hart. Wer es liebt, in Gruppen unterwegs zu sein, oder abends an der Verpflegungsstelle mit Gleichgesinnten vor dem Grillfeuer zu sitzen, der wird einen Ride wählen. Hier steht eindeutig der Spaß am gemeinsamen Radfahren im Vordergrund. Auf diese Weise kannst du auch nette Kontakte in die Bikepacking Community knüpfen.
Brodelt aber der Wettkämpfer in dir, dann steht dir eine Anzahl an Races zur Verfügung, bei denen auf Zeit gefahren wird. Gemessen wird in der Regel die Zeit vom gemeinsamen Start bis zu deinem Einlauf ins Ziel. Dabei werden nicht deine reinen Fahrzeiten addiert, sondern es gilt die gesamte verbrauchte Zeit. 
Hier spielt dann auch deine Rennstrategie eine Rolle, deine Fähigkeit, mit wenig Schlaf über die Runden zu kommen, dein Trainingszustand und das Gewicht deiner Ausrüstung.

Tip: Races sind nur etwas für erfahrene Bikepacker und Ultracycler. Sie sind in der Regel härter, als es von außen betrachtet aussieht. Beginne mit Rides und sammle zunächst Erfahrung mit verschiedenen Tagesdistanzen, Logistik, Übernachtung, Verpflegung und so weiter. 
Steppenwolf Berlin und ultra.500 sind zwei deutsche Gravel Bikepacking Events, die man ruhig und gesellig, aber wenn es juckt, auch ambitioniert an der Leistungsgrenze angehen kann.

MIT UNTERSTÜTZUNG ODER GANZ AUF DICH ALLEINE GESTELLT

Un(Supported) 
Die Bikepacking Veranstaltungen werden als supported oder unsupported (oder auch self-supported genannt) Events angeboten. Supported bedeutet, dass der Veranstalter logistischen Service bereitstellt, wie z.b. Verpflegungsstellen und vorbereitete Unterkünfte. 
Unsupported wird nach einem ganz bestimmten weltweit gültigen Codex gefahren. Du darfst keine Begleitung nutzen, nichts auf der Strecke vorbereiten, keine vorgeplanten Übernachtungen einbauen, usw. 
Wenn du die Strecke verlassen musst, z.b. zum Einkaufen (dafür praktisch: eine Musette) oder wegen einer Reparatur am Rad, dann musst an dem Punkt, an dem du die Strecke verlassen hast, die Tour fortsetzen. Das alles klingt zunächst nicht unmöglich, benötigt aber gerade bei längeren Strecken oder schwierigen Rahmenbedingungen einiges an Erfahrung.

Tip: Beginne mit einer supported Veranstaltung. Dann kannst Du in Ruhe Erfahrungen sammeln, die du später bei einem unsupported Ride oder sogar bei einem unsupported Race einsetzen kannst.

Ausrüstung
Die Ausrüstung ist natürlich stark abhängig vom Charakter des Events. Z.B. ist die Anzahl und Größe der Bikepacking Taschen stark davon abhängig, welche Art der Übernachtung du einplanst (kurzer Powernap am Wegesrand auf der Isomatte, Campingplatz oder in einer Unterkunft), und ob du dich unterwegs aus Restaurants und Supermärkten verpflegst oder selbst mit Kocher kochen willst.
Auch das Wetter spielt eine große Rolle. Bei kalten Temperaturen wirst du mehr und wärmere Kleidung mitnehmen (z.B. eine ultraleichte Daunenjacke), und wahrscheinlich auch eine robustere Ausrüstung für die Übernachtung, z.b. einen dickeren Schlafsack oder einen zusätzlichen Biwaksack
Nimm soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich Gepäck mit. Das Gewicht macht dich natürlich langsamer, vor allem an Steigungen, und kostet zusätzliche Energie. Mache vor deinem ersten großen Event unbedingt ausreichend Testfahrten mit deinem Gepäck und lerne, was du unter welchen Umständen wirklich benötigst.

Tip: Am Anfang nimmt man gerne tendenziell zu viel Gepäck mit. Wenn du von deinen Test-Overnightern zurückkommst, überlege ganz genau, welche Teile du nicht benutzt hast und ob du sie beim nächsten Mal nicht zu Hause lassen oder durch etwas Leichteres ersetzen kannst. Mittlerweile gibt es alle Ausrüstungsgegenstände in leichter oder sogar ultraleichter Ausführung. 
Schau bei uns im Online Store. Wir machen immer Gewichtsangaben, wenn es darauf ankommt. Oft haben wir die Artikel auch selbst nachgewogen.
Auf diese Weise arbeitest du dich auf dein Idealgepäck hin, das schließlich einen guten Kompromiss zwischen Nutzen und Gewicht darstellt.

UNTERSTÜTZUNG ?

In unserem Store findest du Ausrüstung für jeden Event-Charakter. Wenn du dir unsicher bist, welche Ausrüstung du benötigst oder sonst Fragen zum Bikepacking hast, dann wende dich gerne an uns. Schreib uns eine E-Mail an info@outdoo.store und unsere erfahrenen Bikepacking Spezialisten werden dir wichtige und nützliche Ratschläge geben.